Veranstaltung zum 10. Weltmädchentag in Köln
vonFrauen übernehmt Führung! So lautet das Fazit der Kölner Plan AG nach der Veranstaltung zum 10. Weltmädchentag am 06.10.2022 im Forum der Volkshochschule Köln. Mit den drei „R“ umriss die Minsterin Svenja Schulze die zentralen Ziele ihrer feministischen Entwicklungspolitik in ihrer Grußbotschaft: Ressourcen – die Finanzmittel werden erhöht; Repräsentanz – selbst mit am Tisch sitzen und die Entscheidungen mit treffen; Rechte – Bildung hilft Frauen sich durchzusetzen.
Die Plan International Deutschland e.V. Vorständin Dr. Helga Gessen fasste anschließend den Weltmädchenbericht von Plan International zusammen: 93 % der Mädchen halten es für wichtig, sich politisch zu engagieren. Eines von dreien glaubt, dass Politiker die Ansichten von Mädchen und jungen Frauen kennen und verstehen. In Deutschland ist es nur eines von fünfen. Über 80% sind weltweit politisch engagiert. Sie befassen sich mit den Themen Armut, Arbeitslosigkeit, Umwelt, Bildung und Gesundheit. In Deutschland stehen Konflikte und Frieden im Vordergrund vor Umwelt, Armut und Arbeitslosigkeit sowie Bildungschancen. Veraltete Geschlechterrollen sowie Anfeindungen und Belästigungen, denen Polikerinnen und Aktivistinnen ausgesetzt sind, halten manche Mädchen davon ab, politisch aktiv zu werden.
In der Podiumsdiskussion mit Sanae Abdi (MdB, entwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion), Homa Abass (stellvertretende Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins Deutschland) und Xueling Zhou (ehemalige Vertreterin in der Bezirksschüler:innenvertretung) moderiert von Victoria Just vom WDR wurde dieses Ergebnis besonders bewertet und praktische Vorschläge zur Veränderung genannt. Xueling Zhou meint, in der Schule fange es an. Die Quote sichere die Beteiligung der Mädchen. Sonst würde in einer Schule mit über 50% Mädchen 80% der SV von Jungen gebildet. Homa Abbas weist daraufhin, wie wichtig ist sei, mit den Eltern und Müttern zu reden. Die Frauen müssten ihre Mädchen unbedingt zur Schule schicken. Das sei natürlich auf Afghanistan bezogen. Sanae Abdi ist der Auffassung, Frauen bräuchten Macht, um Konflikte zu bewältigen. In der Politik seien nur Projekte um zu setzen, von denen Frauen auch profitierten. Geschlechtergerechtigkeit sei aber nicht nur eine Aufgabe von Frauen, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Im Chat konnte Frau Dr. Gennen dann die Frage nach der Krisenhilfe von Plan direkt beantworten. So wären in der Ukrainehilfe von Plan sehr schnell Kulturbeutel für Frauen mit Hygieneartikeln verteilt und in „Friendly Spaces“ traumatisierten Kindern geholfen worden. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten nämlich, dass Kinder im Alter von etwa 12 Jahren in normaler Umgebung ihre Traumata verarbeiten oder vernarben könnten.
Musikalisch umrahmt war die Veranstaltung von Dilara Sahin am Cello und Ani Ter-Martirosyan am Bösendorfer Flügel mit Kompositionen von Frauen.
Während des persönlichen Austausches nach der Veranstaltung konnten Lose der Tombola der Plan AG Köln gekauft und der Fragebogen zu den SDGs (nachhaltige Entwicklungsziele der UN) beantwortet werden.
Die Eröffnung der Plan Ausstellung zu den SDGs im gemeinsamen Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museums und der VHS fand auch bei den Nutzern der Museumsnacht reges Interesse.
Die Plan AG dankt den Unterstützerinnen von itombi e.V. für das Streaming der Veranstaltung, der Stadt Köln mit dem Netzwerk „Elne-Welt Stadt Köln“ für die finanziellen Mittel, dem Mädchenkreis der AWO, den Mädchen der Bodestraße für ihre Ausstellung und Monamico für den Eistee-Ausschank. Dem Verein Köln und die Welt e.V. und der VHS danken wir besonders für die Vorbereitung der Veranstaltung und deren Begleitung.
Mehr zu unserer Veranstaltung zum Weltmächentag unter : instagram@girlsforintombi
Veronika Keller-Lauscher
Fotos: Plan AG Köln