Umoja! Gemeinsam schaffen wir es! „Mama Mutig“ in Köln und Mannheim
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Umoja ist das erste nur von Frauen für Frauen geschaffene Dorf Afrikas. Umoja, das bedeutet auf Suaheli „Einheit“ und danach organisieren die Frauen ihr Leben. Sie teilen Geld und Vieh und treffen Entscheidungen gemeinsam.
Beim Stamm der Samburu im Nordwesten Kenyas sind Frauen Besitz ihrer Männer. Diese dürfen ihre Frauen schlagen, verstoßen, verstümmeln und sogar töten – auch wenn dies nach offiziellem kenyanischen Recht verboten ist.
„Frauen dürfen erst essen, wenn die Männer satt sind und dann bleiben oft nur die Gedärme der Tiere übrig“, berichtet Rebecca Lolosoli – genannt „Mama Mutig“ – in Mannheim. Ihr kleiner Laden wurde mehrfach bis auf die Grundmauern zerstört und ihr Mann wollte sie mit dem Gewehr erschießen. Danach tauchte sie in den Slums von Nairobi unter.
Noch im vergangenen Dezember sei sie geschlagen worden. Sie kandidiert neben 7 Männern ihres Stammes als erste Frau für das Regionalparlament und davon wollte man sie abbringen.
Im Dorf sind die Frauen jetzt gemeinsam stark und wehren sich gegen die Gewalt. Sie leben vom Verkauf von Perlenschmuck und lassen Touristen im neuen Zeltdorf übernachten.
Sie erzögen ihre Kinder – Jungen und Mädchen – zu gleichberechtigten Menschen. Bildung sei das Wichtigste und deshalb hätten sie eine eigene Schule gebaut. 80 Kinder würden in einer Klasse von 3 Lehrern unterrichtet.
Angela Müller und Veronika Keller-Lauscher, die Ansprechpartnerinnen von Plan in Mannheim und Köln, sind tief beeindruckt von dem Mut und der Kraft der afrikanischen Frauen. Sie freuen sich über die Spenden für Umoja, den Verkauf von Schmuck und wünschen Rebecca für die Zukunft vor allem Gesundheit.
Allen Interessierten empfehlen sie das Buch: Mama Mutig von Rebecca Lolosoli und Birgit Virnich aus dem Südwest Verlag München
Veronika Keller-Lauscher, 16. Juni 2012